Weihnachtstheater für den guten Zweck

Zur Adventszeit waren sie der Höhepunkt zahlreicher Weihnachtsfeiern – die neu formierte Theatergruppe mit dem Arbeitstitel „Flutschfinger“. Die jungen Frauen und Männer führten im vergangenen Jahr die einst von Gertraud Waldenberger („Waldenberger Theaterstadl“) eingeführte Tradition des Weihnachtstheaters in Irgertsheim fort. Heute spendeten sie den Erlös ihrer Kunst der Alten Schule sowie dem Förderverein der Grundschule Irgertsheim.

Kirchenpfleger Karl Wibmer (links) und Fördervereinsvorsitzender Alexander Bayerle (2. v. rechts) zusammen mit den Theaterspielern (v. links: Magdalena Wibmer, Veronika Scholl, Dennis Scholl, Michael Högerle, Benjamin Borger, Claus Heigl und Maximilian Heilmeier; nicht auf dem Bild: Christian Liepold und Thomas Haas)

Kirchenpfleger Karl Wibmer (links) und Fördervereinsvorsitzender Alexander Bayerle (2. v. rechts) zusammen mit den Theaterspielern (v. links: Magdalena Wibmer, Veronika Scholl, Dennis Scholl, Michael Högerle, Benjamin Borger, Claus Heigl und Maximilian Heilmeier; nicht auf dem Bild: Christian Liepold und Thomas Haas)

Die Übergabe der symbolischen Schecks fand zuhause bei Kirchenpfleger Karl Wibmer statt, der es sich zusammen mit seiner Frau Katharina und Tochter Magdalena nicht nehmen ließ, die Theatergruppe mit einer zünftigen Brotzeit zu bewirten. Und diese war mehr als verdient. Denn die Spende konnte sich sehen lassen. 225 Euro gingen an die Kirchenstiftung Irgertsheim, die mit das Geld in den Erhalt der Alten Schule investiert. Den zweiten Teil der Spende, ebenfalls 225 Euro, erhielt der Förderverein der Grundschule Irgertsheim, dem ich seit seiner Gründung vorstehen darf.

An dieser Stelle noch einmal vielen Dank und ein herzliches Vergelt’s Gott an die Theatergruppe „Flutschfinger“ für ihr Engagement und ihre Spendenbereitschaft zum Wohle unseres Stadtteils. Wir freuen uns bereits jetzt darauf, wenn sie auch heuer wieder das Publikum mit einer neuen Inszenierung begeistern.

Die Situation der Kinderbetreuung in Irgertsheim – oder: Warum Wachstum so entscheidend ist.

Das Thema brennt vielen Eltern auf den Nägeln, was nicht zuletzt die vielen und engagierten Anfragen seitens der Bevölkerung zeigen. Die Rede ist von der Situation der Kinderbetreuung in Irgertsheim.

Die städtische Kindertagesstätte "Auf der Höh'" an der Fröbelstraße

Die städtische Kindertagesstätte „Auf der Höh'“ an der Fröbelstraße

Der Unmut mancher Eltern hat einen Grund und hängt mit der begrenzten Kapazität unserer Kindertagesstätte an der Fröbelstraße zusammen. Diese bietet derzeit 50 Plätze. Auf der anderen Seite steht eine gestiegene Geburtenrate von 2012 bis 2016. Daher fällt es im Moment vielen jungen Familien schwer, einen Kita-Platz in Irgertsheim zu erhalten.

In den letzten Wochen stand ich daher im Austausch mit dem zuständigen Referat bei der Stadt Ingolstadt. Der berufsmäßige Stadtrat und Jugendreferent Gabriel Engert versicherte mir, dass sich das Amt für Kinderbetreuung und vorschulische Bildung bereits intensiv mit der Thematik beschäftigt hat.

So wurde bereits eine Erweiterung der Kita um eine oder zwei Gruppen geprüft. Diese ist in der gegenwärtigen Situation allerdings unwirtschaftlich, da vom Bestandsgebäude keine Einrichtungen in der jetzigen Form genutzt werden können. Im Rahmen einer Erweiterung müssten also neue Sanitärräume samt Wickelbereich oder eine neue Küche eingerichtet werden. Dadurch würden die durchschnittlichen Kosten pro Gruppe, die in Ingolstadt derzeit bei etwa 650.000 Euro liegen, erheblich überschritten werden. Ein weiterer Faktor ist der nötige Zukauf zur Erweiterung der Außenfläche. Es ist kein Geheimnis, dass viele Grundstückseigentümer derzeit nicht bereit sind, der Stadt Ingolstadt Flächen zu einem realistischen Preis zu verkaufen.

Insgesamt spricht das Referat von einer gut aufgestellten Kinderbetreuung im Westen Ingolstadts. In Irgertsheim selbst sind 32 Anmeldungen für das Jahr 2017/2018 eingegangen. 14 bis 16 Kinder werden die Einrichtung im September verlassen. Viele Eltern melden ihre Kinder zudem an mehreren Einrichtungen an. Im Fall von Pettenhofen, Mühlhausen oder Dünzlau sind das z. B. die Kitas in Gerolfing oder Friedrichshofen/Hollerstauden. Eine neue Einrichtung entsteht, vorbehaltlich eines positiven Votums des Stadtrats, an der Krumenauerstraße / Gerolfinger Straße. Über die ganze Stadt verteilt ist es geplant, bis 2020 etwa 600 zusätzliche Krippen- und Kindergartenplätze zu schaffen. Obwohl die Stadtteile Irgertsheim und Pettenhofen durch die beiden Neubaugebiete moderat wachsen, erscheint es derzeit aus Sicht der Stadt Ingolstadt aufgrund der Randlage des Orts sowie der unklaren längerfristigen Auslastungssituation als nicht rentabel, den Standort „Auf der Höh'“ zu erweitern. Hier verweist das Referat auf die alternativen Betreuungsmöglichkeiten, die entlang etwaiger Arbeitswege der Eltern liegen.

Mir ist bewusst, dass dieses Resümee für viele Eltern unbefriedigend erscheint. Mir persönlich geht es ebenso. Gut aufgestellte vorschulische und schulische Bildungseinrichtungen sind ein wichtiger Standortfaktor eines Stadtteils und tragen erheblich zur Attraktivität und Lebensqualität desselben bei. So weit, so nachvollziehbar. Andererseits gibt es Investitionen in die Infrastruktur nicht zum Nulltarif. Niemand kann mir gegenüber allen ernstes fordern, dass Irgertsheim so bleiben solle, wie es ist. Ganz ohne Wachstum, ohne Neubaugebiete, ohne mehr Verkehr, usw. Wer diese Einhaltung des „status quo“ einfordert, unterschreibt zugleich das mittel- bis langfristige Todesurteil unseres Kindergartens sowie unserer Grundschule.

Ich habe es bereits mehrmals gefordert und ich bleibe dabei. Ohne nachhaltiges und andauerndes Wachstum wird Irgertsheim das Rennen um bessere Einrichtungen der Bildung, der Daseinsvorsorge oder der Infrastruktur verlieren. Orte verändern sich, wenn sie wachsen. Keine Frage. Doch diese Veränderungen bergen mehr positives Potenzial denn negatives. Neue Bürgerinnen und Bürger bringen ebenso neue Ideen, neuen Schwung und – das zeigt die Erfahrung der letzten Jahre – soziales Engagement, das letztlich unsere ganze Stadtteilgemeinschaft bereichert. Erst dann, wenn sich alle Irgertsheimerinnen und Irgertsheimer, insbesondere jene in den verantwortlichen Positionen, dazu durchringen, Wachstum zu ermöglichen, geht es auch für unseren Ort wieder in die Richtung, wo er meiner Meinung nach hingehört: aufwärts.