Licht und Schatten zum Jahresabschluss… oder: Gedanken zum Advent

Liebe Irgertsheimerinnen und Irgertsheimer,
sehr geehrte Damen und Herren,

das Jahr 2015 neigt sich dem Ende zu und wir alle bereiten uns in der Adventszeit auf das bevorstehende Weihnachtsfest vor. Grund genug, auch in diesem Jahr wieder ein wenig zurückzublicken. 2015 war aus Sicht unserer Dorfgemeinschaft sicher ein Jahr der gemischten Gefühle. Neben vielen schönen Momenten gab es auch Entwicklungen, die weniger erfreulich erscheinen.

Schatten…
Zu den unerfreulichen Seiten des Jahres 2015 gehört zweifelsohne die zunehmende Verrohung politischer und gesellschaftlicher Debatten. Diese Entwicklung verfolge ich nun seit geraumer Zeit und sie spitzt sich meiner Meinung nach immer mehr zu. Einzelmeinungen werden nicht selten verabsolutiert und (politische) Projekte werden von manchen Menschen entweder grundsätzlich in Frage gestellt, von vornherein vehement abgelehnt oder gar offensiv bekämpft. Dazu kommt der Umstand, politischem Handeln mit einem derartigen Argwohn zu begegnen, der einem in seiner Ausprägung manchmal erschaudern lässt. Dies soll nun keine Schelte sein oder gar Bürgerinnen und Bürger davon abhalten, ihre persönlichen Bedenken, Sorgen und Ängste zum Ausdruck zu bringen. Im Gegenteil! Gesellschaftliche wie auch politische Debatten leben ja geradezu vom Diskurs. Sie leben aber eben auch vom gegenseitigen Respekt und vor allem der Anerkennung von Mehrheitsmeinungen sowie demokratischer Entscheidungen in politischen Gremien – sei es in den Bezirksausschüssen oder im Stadtrat. Verbale Gewalt, Beleidigungen oder gar Drohungen haben hierbei nichts zu suchen und müssen gesamtgesellschaftlich erkannt und verbannt werden.

Eine weitere Schattenseite des Jahres 2015 stellt der voranschreitende Abbau der Versorgungsinfrastruktur in unserem Ort dar. Nachdem wir bereits seit dem Jahr 2013 keine örtliche Lebensmittelversorgung mehr haben, ziehen bzw. zogen sich nun die örtlichen Banken von ihrem Engagement in unserem Stadtteil zurück. Die Sparkasse Ingolstadt schloss – übrigens elf Jahre nach der Beendigung des Schalterbetriebs – im Oktober auch noch ihre SB-Filiale an der Dreiländerstraße. Die Raiffeisenbank Gaimersheim-Buxheim gab bekannt, ihre Zweigstelle am Raiffeisenplatz zum 31. Dezember vollständig zu schließen. Eine Entwicklung, die viele Bürgerinnen und Bürger beunruhigt. Erst recht angesichts der Tatsache, dass unser Ort von stetigem Wachstum geprägt ist und in den nächsten Jahren auch sein wird. Die Herausforderung der Zukunft wird also darin liegen, wie wir es schaffen, unseren Ort für Jung und Alt attraktiv gestalten zu können. Dazu gehören auch Fragen nach einer vernünftigen Versorgungsinfrastruktur. Politisch ist dieser Punkt nur schwer zu beeinflussen. Hier können im besten Fall günstige Rahmenbedingungen geschaffen werden. Vielmehr kommt es hierbei auf engagierte und mutige Unternehmerinnen und Unternehmer an, die sich auch zur Infrastruktur im ländlichen Raum bekennen.

Irgertsheim (15)

Licht…
Glücklicherweise überwogen im Jahr 2015 die hellen Stunden – sowohl qualitativ als auch quantitativ. Zum meinen persönlichen Glücksmomenten gehört zum Beispiel der erste Tag des neuen Schuljahres im September. Mit über 20 Erstklässlerinnen und -klässlern bekommt unsere örtliche Grundschule wieder neuen Aufwind. Bedingt durch die rege Bautätigkeit innerhalb des Schulsprengels sowie den Zuzug junger Familien bin ich zuversichtlich, dass uns die Grundschule in Irgertsheim auch in Zukunft als ein wichtiger und wertvoller Lern- und Lebensort für unsere Kinder erhalten bleibt. Dasselbe gilt auch für unsere Kindertagesstätte „Auf der Höh“. In beiden Einrichtungen leisten die Pädagoginnen und Pädagogen einen unschätzbaren Dienst an unserer kommenden Generation. Daher ergeht an dieser Stelle an alle Verantwortlichen ein großer und aufrichtiger Dank!

Im unmittelbaren Zusammenhang zu unseren Bildungseinrichtungen steht die Gründung eines Fördervereins für unsere Grundschule. Es ist mir eine besondere Ehre, diesem Verein als Gründungsvorsitzender vorzustehen. Die Monate seit dessen Gründung Ende Juli mussten nun zunächst dazu genutzt werden, den Verein organisatorisch aufzustellen. Dazu gehören Notartermine oder etwa die Eintragung in das Vereinsregister am Amtsgericht. Durch eine Beilage im diesjährigen Elternbrief vor den Weihnachtsferien soll unser Förderverein nun bekannter gemacht werden. Wenn auch Sie sich für eine Mitgliedschaft interessieren, können Sie sich jederzeit an mich wenden. Die Kontaktdaten finden Sie auf dieser Internetseite.

Bei den politischen Projekten ist vor allem das Baugebiet „Am Kirchberg“ zu nennen. Im vergangenen Jahr konnte unser Stadtteil viele neue Gesichter und Familien begrüßen. Dazu kommen die zahlreichen Einheimischen, die sich in diesem Neubaugebiet ihren persönlichen Traum vom Eigenheim in ihrem Heimatstadtteil erfüllen konnten und können. Ihnen allen wünsche ich von Herzen alles Gute für Ihre Zukunft in unserem schönen Ort!

Einen entscheidenden Schritt voran kam auch die Planung zur Umgestaltung unserer Dorfmitte. Im November präsentierte die Ingolstädter Stadtbaurätin Frau Renate Preßlein-Lehle die ersten Entwürfe unseres neuen Ortskerns. Die sachliche und konstruktive Atmosphäre während des Informationsabends stimmt mich zuversichtlich, dass wir hier im kommenden Jahr ein äußerst positives Projekt für die Irgertsheimerinnen und Irgertsheimer beschließen und danach auch verwirklichen können. Mein Dank gilt in diesem Zusammenhang dem Stadtplanungsreferat und –amt sowie dem Bezirksausschuss Ingolstadt-West, der das Projekt mit Mitteln aus dem Bürgerhaushalt fördern wird.

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Zusammenfassend möchte ich mich bei allen Menschen bedanken, mit denen ich im Jahr 2015 zu tun haben durfte und darf. Ich bedanke mich für die vielen ehrlichen Meinungen – sei es Lob oder auch Kritik. „Danke!“ sage ich aber auch zu allen, die zu einer positiven Grundstimmung in unserem Stadtteil beitragen. Wir können uns entweder angesichts so mancher Entwicklungen zurückziehen und resignieren oder wir versuchen gemeinschaftlich, diese zu nutzen und in mancherlei Hinsicht Neues zu wagen! Ich persönlich plädiere für den zweiten Weg und würde mich über viele motivierte Mitstreiterinnen und Mitstreiter freuen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen eine besinnliche und gesegnete Adventszeit, die uns auf die Ankunft des Mensch gewordenen Gottes vorbereitet! Für das neue Jahr 2016 wünsche ich Ihnen und Ihren Familien zudem Glück und Gesundheit!

Ihr/euer
Alexander Bayerle