Damit die Glocken wieder klingen…

Vor etwa 800 Jahren erbaut, thront sie auf einem der letzten südlichen Ausläufer des Jura – die Kirche St. Laurentius in Irgertsheim. Ein stolzes Bauwerk, das schon so manche schwere Zeit überstehen musste. Kriege konnten ihren mächtigen Mauern ebenso wenig anhaben wie Naturkatastrophen.

Doch in letzter Zeit ist es im wahrsten Sinne des Wortes ruhig um das romanische Bauwerk geworden. Denn St. Laurentius, mit ihrem frühmittelalterlichen Kern eine der ältesten Kirchen im Stadtgebiet, hat ein Problem. Der Anfang des letzten Jahrhunderts verbaute Glockenstuhl aus Metall ist inzwischen derart stark korrodiert, dass derzeit nicht mehr an einem regelmäßigen Läutbetrieb der drei Glocken zu denken ist. Nachhaltige Abhilfe könnte nur die Errichtung eines neuen Glockenstuhls aus Holz schaffen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf schätzungsweise 75.000 Euro. Ein großer Betrag für eine kleine Kirchengemeinde, der selbst mit Zuschüssen der Diözese Eichstätt nicht ohne Weiteres zu stemmen ist. Das wissen auch Kirchenpfleger Karl Wibmer und Pfarrgemeinderatsvorsitzender Franz Bier.

Das Ehepaar Lechermeier

Das Ehepaar Lechermeier

Dementsprechend freuen sich die beiden über das Engagement ihrer Gemeindemitglieder. Besonders hervorgetan hat sich hierbei Wendelin Lechermeier. In mühevoller und akkurater Arbeit stellte der Landwirt um die 150 „Holzbauschen“ her. Diese Holzbündel, die zum Anzünden des Ofens oder als Dekoration für Haus und Hof dienen, werden nun bei den anstehenden Weihnachts- und Adventsfeiern im Dorf versteigert oder gegen eine Spende abgegeben.
Zudem stellt Kirchenpfleger Karl Wibmer am dritten Adventswochenende seinen Hof zur Verfügung, wo sich die Irgertsheimer bei Lebkuchen und warmen Getränken selbst ein Bild von den „Bauschen“ machen können. „Bis jetzt können wir mit dem Zuspruch sehr zufrieden sein“, meint Wibmer, der lächelnd auf die neugierigen und spendenbereiten Gäste blickt. „Natürlich sind auch Einzelspenden immer willkommen!“, fügt er hinzu. Denn während andernorts gegen das Geläut von Kirchen prozessiert wird, sehnen sich die Irgertsheimer wieder nach ihrem Glockenklang. Denn zu keiner Zeit wird die akustische Lücke deutlicher als im Advent.

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Kirchenpfleger Karl Wibmer (links) und Pfarrgemeinderatsvorsitzender Franz Bier freuen sich über die Spendenbereitschaft der Irgertsheimer

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